Stoppok & Band

Seit mehr als 35 Jahren hält Stoppok mit seiner Mischung aus Folk, Blues, Rock und deutschen Texten die Fahne der Liedermacher hoch. Am Samstagabend rockt er  mit Band auf großer Bühne im restlos ausverkauften Kulturladen KFZ in Marburg. Im Gegensatz zu seiner Klampfe zeigt er, trotz seiner mittlerweile sechzig Lenze, noch keinerlei nenneswerte Abnutzungserscheinungen.
Ein Phänomen ist Stefan Stoppok, Ruhrpott-Poet, Schnodder-Schnauze und was für Synonyme sonst noch gerne ihn verwendet werden, schon. Auch mit seinem siebzehnten Studioalbum „Operation 17“ begeistert der bodenständigste Blues-Rocker der Republik seine Fans aufs Neue. Stoppok schafft es stets, außer vielleicht in seinen humorvoll-ausufernden Ansagen bei Live-Konzerten, mit wenigen Worten Dinge auf den Punkt zu bringen.
In bewährter Bandbesetzung mit Drummer Wally Ingram, dem musikalischen Multitalent Sebel sowie Reggie Worthy am Bass, mit dem er schon seit über zwanzig Jahren zusammen spielt, schmettert Stoppok drei Stunden lautstark bejubelte Songperlen durch den Saal. Zwischen 2 wunderschöne Augen und Friss den Fisch von der neuen Scheibe, dürfen natürlich auch Klassiker, wie Dumpfbacke oder La kompostella nicht fehlen. Alles aus voller Kehle vom Publikum mitgesungen. Er trifft thematisch immer ins Schwarze und meist dahin, wo es weh tut. Dezent, aber bestimmt zeigt er der kommerzialisierten Gesellschaft und politischen Massenverblödung den Mittelfinger. Was ihn beschäftigt, setzt er klug und humorvoll in seinen Liedern um, musikalisch immer hervorragend untermalt mit bluesigen Gitarrenkompositionen.
Ob solo oder mit Band, Stoppok begeistert mittlerweile mehrere Generationen seiner Fans mit brillanter Musik. Lässig zupft er auf einer seiner unzähligen Gitarren, unbeirrt von gerissenen Saiten oder Kabelbrüchen. Tosender Beifall folgt jedem der Songs, vor allem, wenn Worthy mal wieder tief in die groovige Trickkiste gegriffen hat. Bei einer Cover-Version des Hendrix Klassikers Purple Haze greift der Bassist sogar selbst zum Mikro.
Auch in der Zugabe lässt es die Band nochmal richtig krachen. Bei einer minutenlangen Orgie von Sebel auf der Hammond-Orgel klappt den meisten Zuschauern die Kinnlade runter. Süffisant kommentiert von Stoppok mit einem „versucht das nicht auf einem E-Piano“.
Musikalisch großes Kino! Stoppok ist auch mit Band konkurrenzlos zeitlos. Ihn muss man hören, am Besten live!