Partystimmung ausverkauften KFZ

Bukhara muss man gesehen haben

Vier Jungs, die sich frei von klassischen Genres und mit viel Leidenschaft in die Herzen der Zuschauer spielen. Am Donnerstagabend waren Bukahara wieder im KFZ zu Gast. Obwohl das Konzert schon länger ausverkauft war, warten auch zu später Stunde noch Fans vor dem Erwin-Piscator-Haus, um vielleicht doch noch eine Karte zu ergattern. Vergeblich, denn das KFZ platzt aus allen Nähten.

Drinnen feiern die Zuschauer schon „Malaka Hostel“, die mit ihrer wilden Mixtur aus heißen Cumbia-Rhythmen, knackigem Ska und Klezmer die Menge in Bewegung setzen. Von fetten Balkanbeats bis zu elektrisierendem Hippie-Rock ist bei der Combo aus Freiburg alles möglich. Vor der Bühne wird schon kräftig das Tanzbein geschwungen, so es das Gedränge zulässt. Nach kurzer Verschnaufpause geht es munter weiter. Mit viel Jubel wird „Bukahara“ empfangen, ein multinationales Juwel der deutschen Poplandschaft. Die vier Musiker ziehen das Publikum mit unbändiger Spielfreude von Anfang an mit. Gipsy-Sound, Reggae, ein paar Balkan-Beats und vor allem arabische Einflüsse lassen die Fans höher hüpfen. Einen klassischen Frontmann gibt es bei den vier Musikern nicht, auf einem Sammelsurium aus Posaune, Geige, Akustik-Bass, Wanderklampfe und diversen Percussions-Instrumenten spielen sich die teils studierten Jazz-Musiker in die Herzen der Fans.

Vielschichtiger Sound

Gitarrist Soufian Zoghlami könnte mit seiner heiseren Stimme und Akustik-Klampfe auch gut über das Leid des Lebens in einer schummrigen Kneipe klagen. Glücklicherweise hat er sich für die meist freudigeren Themen von „Bukahara“ entschieden und rockt lieber mit Daniel Avi Schneider, der die Geige zum Singen bringt. Bei „Bukahara“ gibt es immer wieder ausgefeilte musikalische Details zu entdecken, die ihren Sound so vielschichtig machen. Tauscht Max von Einem seine Posaune gegen das riesige Sousafon, lässt dessen tiefer Bass die Wände wackeln.

Ein Hörgenuss der besonderen Art ist es, wenn Ahmed Eid den Kontrabass gegen die Darbuka tauscht, dann groovt der Orient so richtig durch den Saal. „Bukahara“ spielen erfolgreich gegen den digitalen Trend, erfreuen ihre Fans weiterhin mit analogen Klängen und schaffen es spielend, jeden Konzertsaal in einen brodelnden Hexenkessel zu verwandeln. Wenn sie auftreten, wird ausgiebig getanzt.

Bukahara