The Intersphere

Fetter Tourneeabschluß im KFZ

In den gut gefüllten Saal des KFZ blicken von vier mystisch beleuchteten Transparenten vier Gesichter, aus denen Pflanzententakel wuchern. Davor zwei Reihen flackerte Neonröhren, in deren grellem Schein die one-man band Like Lovers (aka Jan Kerscher) den Weltuntergang zelebriert. Kerscher ist Musikproduzent und groovt die Zuschauer mit düster-poppigen Loops ein, die er auf der Bühne live zu experimentellen Arrangements zusammen mixt.

Mit großem Jubel empfängt das Marburger Publikum The Intersphere. Ohne große Worte gehen die Jungs auf Vollgas und malträtieren die Ohren ihrer Fans mit fettem Progressive Rock. Die vier Mannheimer sind schon lange kein Geheimtipp mehr, dafür haben sie in den letzten zwölf Jahren in zu vielen Clubs und auf großen Festivals (u.a. Rock am Ring) gespielt. Mit The Grand Delusion bringen The Intersphere nach 4 Jahren kreativer Verschnaufpause ihr fünftes Studioalbum unter die Fans, auf dem sie die Grenzen zwischen hart und herzlich noch weiter verschwimmen lassen als zuvor.

Straffe Riffs von zwei Gitarren prägen den Sound der Band. Unbändig zerren Sänger Christoph Hessler und Thomas Zipner Powerchords aus Saiten ihrer Instrumente, die in weiten Teilen an ein derben Heavy Metal erinnern. Daniel Weber lässt dazu unbeirrt harte Basslines auf die begeisterten Zuschauer niederprasseln. Bei The Intersphere geht etwas härter zu, als bisher. Gut so!

In den komplexen Arrangements schafft die Band immer wieder den Sprung vom abgehackten Metalgedresche zu eingängig poppig und hymnenhaften Refrains. Unermüdlich rackert sich Moritz Müller an den Drums ab, das der Saal erbebt. Der gefragte Ausnahmeschlagwerker kann nicht nur extrahart, er tourte u.a. Xavier Naidoo, Gianna Nannini oder Helmut Hattler und ist von Radio-Mukke bis Nieschen-Jazz in vielen Bereichen unterwegs. Er sorgt für stetige Tempowechsel, die den Sound der Band prägen und vor allem nicht langweilig werden lassen.
Opulent, vielseitig und kraftvoll ist der neue Sound von The Intersphere. Die Jungs reißen das jubelnde Publikum mit purer Spielfreude und einer dynamischen Bühnenshow mit.