Ignite

Schweißtreibender Hardcore-Abend im KFZ.

Obwohl das Thermometer am Abend noch warme 24 Grad anzeigt, suchen am Samstagabend viele Gäste im randvollen Kulturzentrum KFZ nach etwas Abkühlung.Bis 22 Uhr sorgt die vierköpfige Hardcoreband Torch it aus Gießen und die Postcorer vom Tremaire aus Marburg für tropische Temperaturen. Volles Hardcore-Brett im Hochsommer!

Nach kurzer Umbaupause steigt die Quecksilbersäure in schwindelerregende Höhen. Ignite aus Orange County, Kalifornien, legt los. Die fünfköpfige Hardcore-Band hat auch nach über einem Vierteljahrhundert seit ihrer Gründung kein Quäntchen ihrer Dynamik und Spielfreude verloren. Die Jungs reihen sich vom Sound her bei den stilprägenden 90er-Melodic-Hardcore-Ikonen, wie Pennywise, Bad Religion oder Sick Of It All ein. Nach diversen Wechseln in der Besetzung, spielen bei Ignite rund um Gründungsmitglied und Bassist Brett Rasmussen, noch Sänger Zoltan Zoli Téglás (seit 1994), sowie die Gitarristen Brian Balchack (seit 2005) und Kevin Kilkenny (seit 2006). Ab 1997 haut Schlagwerker Craig Anderson gnadenlos auf die Trommelfelle von Drums und Zuschauern ein. 

Trotz Hochofentemperaturen tobt Frontmann Zoltan „Zoli“ Téglás über die Bühne. Unermüdlich feuert er die Fans im Saal an, begeistert mit sozialkritischen Texten über substanzielle Umwelt- und gesellschaftspolitische Themen. Bei Ignite gibt es nur Volldampf. Auf den Monitorboxen stehend prügeln Balchack und Kilkenny melodisch-harte Akkorde aus ihren Klampfen, schreien sich gemeinsam mit dem Publikum beim Refrain die Seele aus dem Leib. 

Ignite lassen es im KFZ so richtig krachen. Auch wenn die Temperaturen schon längst die Marke der Unerträglichkeit überschritten haben, ist die Menge völlig aus dem Häuschen. Nach wenigen Liedern springen die die ersten Fans von der Bühne, lassen sich von der Menge tragen.

Unbeirrt rockt die Band weiter, heizt die Stimmung an. Zu Ehren der Großen des Melodic-Hardcore stimmen Ignite zu später Stunde den Bad Religion Klassiker we’re only gonna die (from our own arrogance) an. Dazu hunderte in die Höhe gereckter Finger und Fäuste der pogenden Menge.. 

Ein Fiepen im Ohr, leichte Blessuren aus dem Moschpit, durchgeschwitzte Klamotten und viel kühles Bier- was kann eine laue Hardcore-Sommernacht im KFZ schöner machen.