Der Hauptmann von Köpenick
Carl Zuckermayer
Wilhelm Voigt braucht eine Meldebestätigung. Nur so kann er, gerade aus dem Ausland kommend, in Deutschland wieder eine Arbeit finden. Er wird abgewiesen: Erst wenn er Arbeit hat, bekommt er jene Meldebestätigung. Ein undurchdringlicher Kreislauf beginnt. Als Voigt ausreisen will, wird ihm selbst der Pass verwehrt. Voigt versucht, sich selbst zu helfen und landet im Gefängnis. Bei seiner Entlassung beginnt das alte Spiel erneut und er sieht nur eine Chance: Er schlüpft in die Identität eines anderen. Das schonungslose Scheitern an einer überregulierten Kontrollgesellschaft wirkt heute wieder hochaktuell, wann immer Menschen ohne Pässe (oder mit den falschen) in Not geraten.
Ein Volkstheaterabend für alle Menschen ab 14 Jahren, die das Gefühl kennen, an wirklichkeitsfremden Ordnungsregeln zu verzweifeln, die Vorurteile aufgrund ihres Aussehens erfahren und die sich gerne verwandeln, um sichtbar zu werden. Für alle, die nach dem „Warum“ fragen oder noch viel eher „WTF“ denken, ja rufen, gar schreien wollen. Für alle, die sich eine andere Realität wünschen.