Amparanoia

Mestizo-Legenden im Kulturladen KFZ

Mit sozialkritischen Texte und energiegeladenen Bühnenshows begeisterte die spanische Gruppe Amparanoia auf über 700 Konzerten bis zur Auflösung vor zehn Jahren ihre Fans. Jetzt sind sie zurück und feiern am Dienstagabend mit 150 Gästen im Marburger Kulturladen KFZ. 

Die Stimmung läuft nach wenigen Takten auf Hochtouren. Frontfrau Amparo Sánchez springt mit ihrer bunt bemalten Akustikgitarre über die Bühne, reißt klatschend die Arme in die Höhe, um den Fans einzuheizen. Der Funke springt sofort über, nach wenigen Minuten tanzt der Saal.

Kein Wunder, Amparanoia gelten als Mitbegründer der Mestizo-Bewegung. Der wilde Mix aus tanzbaren Rhythmen von Rumba bis Reggae lässt kein Bein still stehen. 20 Jahre nach dem fulminanten Debutalbum El poder de machín und zahlreichen erfolgreichen Solo-Projekten, gibt es 2018 eine Wiedervereinigung von Amparanoia, inklusive ausgedehnter Europatour. Musiker, wie Joan Garriga, Manu Chao, Chambao, Sergent Garcia oder Calexico spielen als Gastmusiker neue Interpretationen bekannter Amparanoia-Songs für das aktuelle Album El coro de mi gente mit der Band ein.

Neben Sánchez ungebrochener Bühnenpräsenz und markant rauher Stimme, sind Bassistin Carmen Niño Collado und Angela Lopez Fernandez an den Tasten die Druckmacherinnen auf der Bühne. Harte Basslines und treibende Synthesizer -Rhythmen bringen das Publikum mächtig ins schwitzen. Im Hintergrund wirbelt Percussionist und Schlagzeuger Micky Martinez auf unzähligen Drums, Glocken und Becken herum. Die kubanische Trompeten-Legende Jose Alberto Varona und Gitarrist Willy Fuego bringen mit ihren Instrumenten fetzige Ska-Elemente in den Sound von Amparanoia. 

Jeder Song wird ausgiebig bejubelt, vor der Bühne wild getanzt. Nach einem mitreißenden Konzertabend liefern Amparanoia natürlich noch eine fette Zugabe. Die Band legt eine gelungene Reunion hin und liefert ein tolles Album ab, das nichts von der früheren Dynamik vermissen lässt.