The Busters – Vollgas auch nach drei Dekaden

„SkaBang ’87“ titelte das riesige Banner im Hintergrund der Bühne. Auch nach dreißig Jahren füllt die Wieslocher Ska-Combo immer noch Konzerthallen und hat eine treue Fangemeinde.

Zu recht, den getreu nach dem Motto Never Break the Rule of Having Fun stürmen elf Mann mit Gitarre, Saxophon und Trompeten zu reichlich mieser 80er Musik aus dem Gründungsjahr auf die Bühne und starten mit ihrem seit drei Dekaden gelebten musikalischen Gegenentwurf durch. Ein Warm-Up braucht es nicht, denn The Busters legen mit schnellen Riffs und fetten Offbeats schon beim ersten Song die Richtung für den Abend fest: immer nach vorne.

Die renommierteste Ska-Band im Lande sind sie schon lange und ihre Spielfreude zeigt, dass sich daran so schnell auch nichts ändern soll. Der Abend ist eine Reise durch dreißig Jahre Bandgeschichte und keineswegs ein Abspielen „großer Klassiker“ oder Nostalgie-Geklimper alternder Musiker. Tourneen durch Europa, Russland, die USA oder Südamerika und einige Wechsel in der Besetzung haben immer neue Einflüsse mitgebracht. Schriller Ska, gepaart mit ein bisschen Funk, spanischem Folk oder russische Beats sorgen für Abwechslung, alles weit entfernt von manch immer eintöniger 123-Ska-Band.

Sänger und Gründungsmitglied Ron Marsman heizt die tobende Menge den ganzen Abend an und hat seit 2013 mit Richie Alexander (Dr. Ring-Ding) einen hervorragenden Front-Shouter an seiner Seite. Alexander glänzt mit rauer Stimme und hammermäßigem Toasting. Auf Verschnaufpausen wartet man den ganzen Abend vergeblich. Schweißgebadet hüpft die Band über die Bühne und feiert mit den Fans.

Unverwechselbarer Kern von The Busters ist natürlich die Brass-Bläser-Section. Hardy Appich (Trompete), Posaunist Rob Solomon und Mathias Demmer am Saxophon sorgen als Trio bei allen Songs für den nötigen Druck und brillieren immer mit erstklassigen Soloeinlagen.

Die Songs des aktuellen Albums Supersonic Eskalator schieben genauso, wie Klassiker aus den 90ern. Auch nach drei Dekaden rocken The Busters den Saal an die Wand und lassen auch nach weit über zwei Stunden keine Zugabe aus.

The Busters